Dass durchzechten Nächten mit Alkohol und Zigaretten dunkle Schatten unter den Augen folgen, ist klar. Aber Augenringe können auch entstehen, wenn wir zu wenig Sauerstoff im Blut haben – durch Stress, Schlafmangel, Bewegungsmangel oder schlechte Luft in kleinen Räumen.
Dann verengen sich die feinen Gefäße um das Auge herum. Blut und Gewebeflüssigkeit stauen sich, verteilen sich um die Kapillaren und schimmern als bläulicher Schatten durch die Haut - und zwar dort wo unsere Haut ohnehin am dünnsten ist, unter den Augen.
Wir haben die Kölner Dermatologin Dr.med. Uta Schlossberger gefragt: Wie kommt es überhaupt zu dunklen Augenringen?
Leider verleihen uns die Ringe unter den Augen gleich ein müdes, kränkliches Aussehen. Diesem Optikkiller wollen wir nicht täglich begegnen, deshalb erklären wir euch, mit welchen einfachen Tricks ihr die Verfärbungen wieder los werdet.
Mit Hausmitteln Augenringen zu Leibe rücken - das ist der schnellste und oft auch effektivste Weg. Eisgekühlte Kompressen und gekühlte Gel-Masken direkt aus dem Eisfach regen zum Beispiel die Durchblutung an. Das hilft auch wunderbar bei geschwollenen Augen.
Kleiner Beauty-Hack: einen Löffel ins Eisfach legen und morgens sanft auf die untere Augenpartie drücken. Die Kälte bewirkt, dass sich die Blutgefäße zusammenziehen und der Stoffwechsel in Schwung kommt. Auch gekühlte Gurkenscheiben sind angenehm. Achtung ist bei sensibler Haut geboten. Die Löffel dürfen nicht nicht zu kalt sein, sonst richten sie Schaden in der obersten Hautschicht an.
Unter den Hausmitteln ebenfalls sehr beliebt als Frischekick für den Blick: Eine Kühlung mit Kompressen aus kaltem Kamillentee, grünem oder schwarzem Tee. Dazu einfach Tee aufgießen, die Teebeutel abkühlen lassen, kurz ins Tiefkühlfach legen und sanft unter das Auge legen.
Keine der genannten Teebeutel im Haus? Dann greift zu Quark. Das Milchprodukt sollte gut gekühlt aus dem Kühlschrank kommen. Ein Teelöffel unter jedes Auge auftragen, bis zu 15 Minuten einwirken lassen und dann sanft mit einem feuchten Tuch abnehmen.
Generell hilft: Ausreichend und bei offenem Fenster schlafen, nicht ohne Kissen hinlegen (das könnte die Lymphe unter den Augen stauen) und so oft wie möglich an die frische Luft gehen. Auch ein kurzes Nickerchen zur Mittagszeit kann helfen. Und immer mal wieder auf Salz verzichten. Denn bei einem hohen Salzkonsum lagert unser Körper Wasser ein - auch in der Augenregion. Das führt zu Augenringen und dicken Augen.
Das sagt die Dermatologin Dr.med. Uta Schlossberger:
DIY-Tipp: Honig als Maske unter den Augen mindestens 10 Minuten einwirken lassen. Mit Abstand zum Auge auftragen.
Wer nach einer wirksamen Augencreme sucht, kann sich an unseren Testergebnissen der Beauty-Redaktion orientieren: Wir haben gecremt und gekürt: "Augencremes im Test".
Trinken ist schon mal oberstes Gebot – besonders bei geschwollenen Augen. Denn dann staut sich die Lymphflüssigkeit rund um das Auge. Diese Einlagerung können durch viel Wasser wieder ausgeschwemmt werden.
Tipp: Ein Mangel an den Mineralstoffen Eisen oder Zink kann zu dunklen Rändern unter den Augen führen. Super gegen Augenringe sind Vitamin-A und -C-haltige Lebensmittel, wie Mango, Kürbis, Grünkohl, Brokkoli oder Spinat.
Es kann sein, dass die Augenpartie auch aufgrund hormoneller Schwankungen anschwillt. Frauen haben in ihrem Menstruationszyklus häufig zur Zeit des Eisprungs oder der Menstruation geschwollene Augen. Das weibliche Hormon Östrogen ist für die Wassereinlagerungen im Körper verantwortlich.
Trost: Sind die Tage vorbei, wird unser Blick wieder wacher!
Tarnen lassen sich Spuren von Müdigkeit mit Concealer oder Abdeckstift, die eine Nuance heller sind als der restliche Teint. Pearlglanz-Pigmente reflektieren das einfallende Licht und hellen dunkle Schatten auf. Damit das Produkt besser gleitet und sich nicht in den Fältchen absetzt, solltet ihr vorher eine feuchtigkeitsspendende Augencreme auftragen und dann den Aufheller hauchdünn von innen nach außen mit einem Pinselchen auftupfen oder mit dem Ringfinger sanft einklopfen. Anschließend die Übergänge verwischen.
Es gibt inzwischen von diversen Herstellern Concealer mit Farbpigmenten, die mit dem Prinzip Colour Correcting funktionieren. So kann Concealer in Lila gegen einen Gelbstich oder fahlen Hautton helfen, grüner gegen rote Stellen um die Augen, gelber gegen bläulich-violette Verfärbungen und dunkle Augenringe. Pinker Concealer kann die Augenpartie, gerade bei müden Augen, wieder zum Strahlen bringen.
Lieber nicht: Vor allem, wenn man reifere Haut hat, Augenringe auf keinen Fall abpudern. Setzen sich die feinen Puderpartikelchen in den feinen Fältchen fest, wirkt man gleich um Jahre älter.
Spezielle Augencremes sind extra für die sensible Partie ums Auge konzipiert. Diese Wirkstoffe helfen: Augencremes mit Koffein sollen die Durchblutung anregen, Retinol soll verhindern, dass hauteigenes Kollagen abgebaut wird und das CoEnzym Q10 soll die Zellerneuerung unterstützen. In unserem Artikel "Anti-Aging: Retinol oder Peptide" erklären wir die Wirksamkeit beider Ingredienzien. Augencremes und -gele mit Rosskastanie kurbeln die Durchblutung an und stärken die Gefäße, ebenso Cremes mit Mangan und Koffein. Pflanzenextrakte aus Grapefruit, Maulbeere und Algen sollen Augenringe aufhellen. Durch eine sanfte Massage lässt sich die Mikrozirkulation, das heißt die Durchblutung der feinen Gefäße, stimulieren.
Praktisch ist dieses Beauty-Produkt: Mini-Roll-ons mit Frische-Effekt helfen gegen Augenringe! Viele der Produkte arbeiten mit Koffein-Extrakten gegen Tränensäcke. Fältchen wollen die Roller natürlich nebenbei auch noch reduzieren.
Manchmal sind bläulich-braune Schatten auch einfach Veranlagung. Treten Augenringe ohne erkennbaren Grund auf: am besten einen Arzt aufsuchen! Mögliche Ursache des Problems könnte nämlich ein Eisenmangel und Mineralstoffmangel sein, der sich ebenfalls mit Schatten unter den Augen abzeichnet. Auch der Mangel an einem bestimmten Vitamin kann daran schuld sein. Bei gelb-bräunlichen Augenschatten kann auch eine Hyperpigmentierung der Haut Ursache sein, die genetisch oder durch Alterserscheinung und zu viel Sonneneinstrahlung bedingt sein kann. Wer dauerhaft unter dunkelbraunen Augenschatten leidet, die auch durch Ernährungsumstellung und viel Schlaf nicht besser werden, sollte eventuelle Erkrankungen der Niere, Galle, Schilddrüse oder Leber abchecken lassen.
Wir denken an Cocktailwürstchen und Derick. Gemeint sind die berühmten Tränensäcke, also Fettansammlungen unter dem Auge. Sie entstehen immer dann, wenn der Lymphfluss aus seinem normalen Rhythmus kommt und die Augenpartien dadurch anschwellen.
Je älter man wird, desto deutlicher sieht man die kleinen Pölsterchen direkt unter den Augen, denn Muskeln und Bindegewebe erschlaffen mit zunehmendem Alter. Auf der Hitliste der kosmetischen Operationen steht das Entfernen von Tränensäcken ganz weit oben. Schlaf und ausreichend Trinken sind das A und O - auch gegen diese Augenschwellungen.
Ihr wollt mehr darüber wissen? Hier haben wir alle nützlichen Infos und Tricks gegen Tränensäcke zusammengefasst.
In der Nacht verlangsamt sich der Stoffwechsel. Unsere Ernährungsweise trägt ebenfalls dazu bei, wie wir am nächsten Morgen aufwachen. Wenn wir tagsüber sehr salzhaltig gegessen haben (zum Beispiel abends Sojasauce zum Sushi), lagert sich Wasser unter den Augen ein. Sie wirken dick und geschwollen.
Schnelle Hilfe: Jetzt freut sich der Lymphfluss über eine kleine Starthilfe. Zuerst mit den Fingern sanft klopfend von der Nasenwurzel über das Jochbein bis zu den Schläfen fahren, dann genauso das Oberlid stimulieren. Zum Schluss den Ablauf mit zarten Streichbewegungen etwa 20-mal wiederholen.
SOS-Tipp aus der Küche: Wattepads, getränkt mit ausgekühltem, frischem Espresso, für circa 10 Minuten auf die geschlossenen Augen legen. Koffein wirkt entschlackend und gefäßverengend.
Für die Zukunft gilt: weniger salzhaltig essen (vor allem abends).
So geht die Mini-Massage für zwischendurch: Zeige- und Mittelfinger auf die Wangenflächen seitlich der Nase setzen. Die Finger müssen etwa 2,5 cm unterhalb der Augen platziert werden. Wenn ihr leichten Druck auf diese Stelle ausübt, während ihr die Augen geschlossen haltet, wird die Region der Tränensäcke angeregt, Schwellungen sollen reduziert und der Flüssigkeitsablauf angeregt werden. Auch eine leichte Klopfmassage kann morgens die Augen wacher machen. Die Augencreme darf im Kühlschrank übernachten und wird zur morgendlichen Klopfmassage wieder herausgeholt. Eine kleine Menge auf den Ringfinger geben und sanft unter den Augen von innen nach außen einklopfen.
Immer mehr Frauen, die ohne dunkle Schatten unter den Augen leben möchten, greifen zu einer Unterspritzung mit Hyaluronsäure.
Dabei wird die Tränenrinne durch die Hyaluronsäure angehoben, was Augenränder und Schatten verringern soll. Wer sich für eine solche Methode interessiert, sollte sich unbedingt ausführlich beim Facharzt beraten lassen. Wir erklären euch die Wirksamkeit noch einmal ausführlich in unserem Artikel "Was kann Hyaluronsäure".
Nicht nur Make-up kann gegen fiese Augenringe wahre Wunder wirken, auch die Haarfarbe spielt eine entscheidende Rolle. Das behauptet zumindest der Pariser Star-Friseur Stephane Pous. In einem Interview verriet er, dass er Kundinnen, die zu dunklen Schatten unter den Augen neigen, honigfarbene Highlights auf den Strähnen empfehle.
Diese hellen Strähnchen wirken wie ein Weichzeichner für das Gesicht und lassen es jünger und strahlender erscheinen. Blaue Augenringe sind wie weggezaubert.
Dass ein Concealer Augenringe erfolgreich abdeckt, ist allgemein bekannt. Neu ist dagegen folgender Trick: Benutze zusätzlich zum Concealer einen Highlighter, den du unterhalb (!) der Augenringe aufträgst, nicht direkt auf die dunklen Schatten. Das lenkt den Blick des Betrachters auf den Highlighter und Unebenheiten rücken automatisch in den Hintergrund. Außerdem frischt es den Blick auf und lässt ihn sofort wacher erscheinen.
Ein Concealer ist gerade nicht zur Hand, stattdessen habt ihr aber eine Schublade voller roter Lippenstifte? Perfekt. Concealer lässt sich gut durch roten Lippenstift ersetzen – kein Witz. Einfach die Farbe auf die Augenringe auftragen, eine Foundation darüber einarbeiten und schon sieht die Haut wieder makellos aus. Aber Achtung: Dieser Trick funktioniert vor allem bei dunklen Hauttypen.
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